auf die Negativ-Punkte kapriziert. Das heißt natürlich nicht, dass wir alles ganz fürchterlich finden. Und auch die Schüler nicht. Ich denke, die Architektur als solche ist schon bestechend. Ist wirklich beeindruckend und gelungen und ich glaube die Meisten fühlen sich hier auch trotz der Meckereien und Nöhlereien sehr wohl.
Hat das Projekt ihre Perspektive auf Architektur verändert? Schauen Sie sich die gebaute Umwelt jetzt anders an?
Lehrerin 2 Neue Perspektiven hat es für mich nicht eröffnet. Weil ich mich für ähnliche Gebäude oder insgesamt für Architektur interessiere. Aber ich finde es von daher sehr gelungen. Diese ästhetische Aufgeräumtheit praktiziere ich zuhause nicht. Ich wohne zwar in einem sehr modernen Haus, bin aber mit Antiquitäten eingerichtet und da ist es mit der ästhetischen Aufgeräumtheit schon immer so eine Geschichte. Ich finde aber beides toll. Ich fühle mich in beiden Welten wohl. Und für einen Arbeitskontext empfinde ich das als angenehm. Ich habe sehr lange an der alten Schule gearbeitet, an der es sehr viel unaufgeräumter war und an der sehr viele Erinnerungen hingen. Und ich habe gedacht, der Umstieg wird schwer fallen. Das war überhaupt nicht so. Ich finde diese Klarheit klasse, diese Gradlinigkeit, und wenn wir es dann noch schaffen würden, die Ecken aufgeräumt zu halten, wäre es noch besser.
Lehrer 1 Was ein bisschen schade ist, wir, die Lehrer, sind aufgrund dieser riesigen Größe sehr weit auseinander. Zwischen den einzelnen Fachbereichen sieht man sich teilweise über Wochen nicht. Eher zufällig im Postfachzimmer. Sonst hat fast jede Abteilung ihr eigenes Büro, in dem sie sich in den Pausen wohlfühlen. Die Gemeinsamkeit zwischen den
einzelnen Ebenen und Fachbereichen ist ein bisschen auseinandergelaufen.