das Fenster aufmachen. Das ist ein psychologischer Moment. Für viele Frauen im Lehrkörper ist das so. Eigentlich kann man nur aus dem Prozess heraus verstehen, warum es zu dieser Lösung gekommen ist. Wenn alles geschlossen gewesen wäre, hätten wir in der Anfangsphase keine gute Akzeptanz des Gebäudes gehabt. Das kann man so sehen. Insofern sind wir hier als Schulleiter in der Arbeitsgruppe Schulneubau beteiligt worden. Wir haben eine Menge Diskussionen geführt und es ist ein pragmatischer Kompromiss, der erreicht wurde. Die Lösung finde ich immer noch attraktiv, obwohl ich auch die Mängel sehe. Mir fällt aber als Nicht-Architekt keine andere Lösung ein, die die verschiedenen Anforderungen unter einen Hut gebracht hätte, auch wenn diese, zugegeben, natürlich noch ein paar Macken hat.
Haustechnik Das mit dem Rauchabzug hätte man lösen können. Über ein Feuerwehrschloss an den Abzugsklappen hätte man das lösen können. Brandabzugsklappen werden nur dann geöffnet, wenn ein Brand eingetreten ist. Und das darf auch nur die Feuerwehr.(Redaktionelle
Anmerkung: Die Öffnungsflügel in den Fassaden gehen auf die Forderung der Feuerwehr der Stadt Recklinghausen nach Öffnungselementen zur Rauchentlastung der Raumzonen und Flure im Brandfall zurück und waren essenzieller Bestandteil des Brandschutzkonzeptes und der Baugenehmigung. Während der Planungsphase wurde von der Feuerwehr ein Verschluss der Rauchentlastungsflügel strikt abgelehnt. Nach wiederholter Nutzerfehlbedienung der Rauchentlastungsflügel wurde die Nachrüstung mit Schlössern für Feuerschlüssel erwogen, aber durch den Betreiber aus wirtschaftlichen Gründen verworfen).
Schulleitung 1 Noch ein Nachtrag zu den Betonkernaktivierungen. In den Decken der Klassenräume gehen durchschnittlich 8-9 Pipes durch. In meinem Büroraum sind es jedoch nur 2 und hier in diesem Besprechungsraum sind es nur 3 Rohre. D.h., man hat diese Räume eher verwaltungstechnisch mit wenig Frequenz geplant. Wenn ich hier mit 30 Leuten sitze, würde der CO2- Gehalt sehr schnell ansteigen. Dann würden hier die 3 Frischluftrohre nicht genügen. In den Klassenräumen sind es 8 oder 9 Pipelines. Das ist durchaus ausreichend. Bei 30 Schülern ist das OK. Man muss eben sehen, dass ein paar Planungswellen hier durchgelaufen sind und die Betonkerntemperierung schon ganz früh ausgeführt wurde, noch in der Rohbauphase. Die nachfolgenden Kompromisse, die man bei bestimmten Raumzuordnungen gemacht hat, nicht mehr auffangen. Das geht dann nicht mehr, weil der Rohbau als solcher ja schon stand. Er war unverrückbar. So waren in Einzelfällen, ich würde mal sagen bei 10% der Räume, noch Korrekturen erforderlich, die aber bzgl. der Zuluftführung nicht mehr umgesetzt werden konnten. So ist ein Gebäude, das man mit einer strengen Linie durchzieht, nachher immer ein Kompromiss. Man muss nur aufpassen, dass das Verhältnis nicht zu stark kippt. Ich würde sagen, das kann man hier noch ganz gut akzeptieren.
Schulleitung 2 Ich hab noch einen Hinweis, der auch auf die Praktikabilität zielt. Und zwar gibt es im Bereich der Türen jeweils die Möglichkeit, ein Informationsblatt (täglich und wöchentlich wechselnde Raumnutzungspläne der Schulleitungen) einzuhängen. Da gibt es das Problem, dass die Schüler, bewusst oder unbewusst, einen kleinen Zettel hineinwerfen, den man nicht wieder heraus bekommt. Es hätte eine