sagen, es hat genügend Austausch stattgefunden? Oder hätten Sie sich mehr Dialog gewünscht?
Schulleitung 2 Zu wenig kann ich eigentlich nicht sagen. Es ist allerdings so, dass bestimmte Dinge, die wir als Praktiker der Schule im Vorfeld gesehen haben, nicht umgesetzt worden sind. Dass man darüber hinweggegangen ist. Und dass man gesagt hat, das machen wir jetzt so und das ist einem dann vorgesetzt worden. Das hab ich an mehreren Stellen erlebt. Insbesondere wenn ich an das Orientierungssystem denke, ist das ist nicht gelungen. Wir haben schon im Vorfeld entsprechend deutlich gemacht, dass das anders sein muss und dass das nicht schulgerecht ist. Das wurde aber nicht berücksichtigt.
Schulleitung 1 Es konnte abgeknibbelt werden. Wenn man nur einmal den Rücken zuwandte… jetzt ist es ja geschützt. Da ist der Kreis aktiv geworden und hat Plexiglasplatten vorgesetzt, die das Ganze schützen. Aber bevor das so war, konnte man die Buchstaben und Symbole abknibbeln und versetzen. Es war ein beliebtes Spielchen, dass plötzlich aus den Bezeichnungsweisen was anderes gemacht wurde. Man kann schon sagen, dass mit dem Orientierungssystem gespaßt wurde.
Das Orientierungssystem hat einen Designpreis bekommen.
Schulleitung 1 Der Designpreis berücksichtigt vielleicht die Farbauswahl und die Buchstaben, aber nicht die praktische Ausführung. Design bezieht sich meist auf die formalästhetische Gestaltung und nicht auf die Praktikabilität und die handwerkliche Ausführung.
Schulleitung 2 Es war auch ein Sicherheitsproblem. Die Buchstaben wurden abgeknibbelt und verändert. Man hat die Räume nicht mehr
wiedergefunden. Im Brandfall wäre es für die Feuerwehr nicht glücklich gewesen, den betroffenen Raum nicht zu finden.
Wenn heute ein Architekt zu Ihnen kommt und sagt, ich möchte eine neue Schule planen, eine mit Betonkerntemperierung. Was würden Sie ihm raten?
Haustechnik Ich würde gar keine Fenster mehr einplanen. Zumindest nicht mehr zum Öffnen. Also dass man den Nutzer regelrecht dazu zwingt, die Räume richtig zu benutzen.
Schulleitung 1 Ich würde in jedem Fall zur Betonkernaktivierung raten. Auch zu der CO2-Abführung. Das mit den Fenstern war ein (der Feuerwehr der Stadt Recklinghausen geschuldeter) Kompromiss, indem man diese vom Optischen her mit Eichenfassung sehr angenehm aussehenden und nicht teuren Fenster eingebaut hat. Ich hab kein Problem damit. Und dann hat man die Fenster nur bis zu einem bestimmten Grad öffenbar gestaltet. Was der Haustechniker eben meinte, ist, dass es in der Fassade zum Innenhof Öffnungselemente mit davor liegenden Heizkörpern (zur Absturzsicherung) gibt, die geschlossen bleiben sollten. Die müssen auch im Sommer geschlossen bleiben. Sie sind nur zur Rauchentlastung vorgesehen. Aber nun gibt es die Reaktion von Seiten der Schüler, "ich mach mal das Fenster auf, um Luft reinkommen zu lassen". Das ist völlig verkehrt. Vielleicht hätte man sich für die Fenster einen anderen Schließmechanismus überlegen müssen. Wir hatten erst heute wieder dieses Thema. Es wurde eine Abzugsklappe geöffnet und die kann nun nicht mehr geschlossen werden. Die Fenster in der Fassade haben aber tatsächlich, insbesondere auch für unser Sekretariat, eine positive Wirkung. Die Menschen wissen, ich könnte